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3G in Verkehrsbetrieben: Präventionsfachleute raten Kontrollpersonal auf Konflikte vorzubereiten

3. Dezember 2021

Verkehr Sicherheit ©ahmet - stock.adobe.com

Verkehrsbetriebe sollten prüfen, ob das Kontrollpersonal ausreichend auf Auseinandersetzungen bei 3G-Kontrollen vorbereitet ist. Dazu raten Arbeitsschutzfachleute der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen. Bewährte Konzepte wie Deeskalationspausen könnten angesichts zunehmender Spannungen in der Gesellschaft dabei helfen, Konflikten vorzubeugen oder zumindest den Umgang damit zu erleichtern. Die Beschäftigten sollten in die Planung und Umsetzung von Schutzmaßnahmen einbezogen werden. Die Gefährdungsbeurteilung muss angepasst und Schutzmaßnahmen für die Beschäftigten systematisch und praxisorientiert umgesetzt werden.

Seit dem 24. November 2021 dürfen nur noch geimpfte, genesene oder getestete Personen öffentliche Verkehrsmittel benutzen. Das Infektionsschutzgesetz verpflichtet Beförderungsunternehmen, die entsprechenden Nachweise stichprobenweise zu kontrollieren. Je nach Betrieb ist eigenes Personal für die Kontrolle zuständig oder ein entsprechender Dienstleister. Bislang scheinen diese Kontrollen ohne größere Probleme zu verlaufen. Allerdings nehmen die Spannungen in der Gesellschaft weiter zu. Vorsorglich empfehlen Präventionsfachleute der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen daher zu prüfen, ob das Kontrollpersonal gut auf mögliche Konflikte vorbereitet ist.

Besonders bewährt hat sich dabei die so genannte Deeskalationspause. Dabei handelt es sich um eine Auszeit, die die Beschäftigten direkt nehmen dürfen, wenn es bei einer Kontrolle zu einer heftigen Auseinandersetzung gekommen ist. Eine solche Auszeit nimmt den Druck raus. Sie hilft es wieder runter zu kommen, das Erlebte zu verarbeiten und mit einem kühlen Kopf weiter arbeiten zu können. Ohne solche Pausen bliebe die Anspannung im Körper. Damit steige das Risiko, dass die nächste konfliktträchtige Situation erst recht eskaliere. Viele Verkehrsbetriebe sehen diese Möglichkeit bereits vor und haben damit gute Erfahrungen gemacht.

Als weitere Maßnahmen empfehlen Präventionsfachleute:

  • Schulungen zum Umgang mit Konflikten
  • Handlungsspielräume, die den Beschäftigten ermöglichen, flexibel mit Konflikten umzugehen
  • Eine Personalplanung, die sicherstellt, dass einzelne Mitarbeitende nie allein unterwegs sind
  • Und nicht zuletzt klare Leitlinien im Unternehmen, die deutlich machen, dass die Unversehrtheit der Beschäftigten Vorrang hat.